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Montag, 8. August 2016

Die Wölfe sind zurück und gastieren in Berlin



 Gegen Rassismus und Gewalt. Die Wölfe des Storkower Künstlers Rainer Opolka.
Foto: www.diewoelfesindzurueck.de 
Nach Dresden und Potsdam sind Opolka’s Wölfe nun in Berlin angekommen. Seit dem 4. August besiedeln 66 aus Metall gegossene Wölfe den Washingtonplatz vor dem Hauptbahnhof in Berlin. Bis zum 16. August präsentiert der Künstler Rainer Opolka hier seine Kunstausstellung gegen Hass und Gewalt. Er will damit zeigen was passiert, wenn in einer Gesellschaft Ordnung und Zusammenhalt zerbrechen und Hass sich ausbreitet. Das Thema ist für uns ja nicht ganz neu.

Jeder Einzelne ist in der Pflicht – hinsehen ist die Devise.


Gibt es Hass? „Ja“ sagt der Künstler und legt sich dafür auch mal gerne mit der AFD an. Was Redner der AFD heute formulieren, hätte sich vor 3 Jahren selbst die NPD nicht getraut. Was passiert da? „NPD, AFD und PEGIDA machen Front gegen die Republik. 71 Jahre nach Hitler darf wieder offen gehetzt werden“ kommentiert der Künstler. Es brennen Asylheime und das Bundeskriminalamt meldet für 2016 bereits mehr rassistische und rechtsradikale Straftaten denn je.

Kunst gegen Hass und Gewalt

Kunst besteht ja nicht nur aus alten Bildern in ehrwürdigen Hallen und Gebäuden zusammengestellt, sondern widerspiegelt auch das was uns Menschen bewegt. Wenn moralisch-ethische Regeln ihre Gültigkeit verlieren und die Gesellschaft zunehmend von Angst, Gewalt und Verrohung geprägt wird? Was passiert dann? Wird der Mensch zum Wolf? Die Ausstellung will genau das zeigen und uns eine Warnung sein.

„Die Wölfe stehen für Hasser, Rechtsextreme und wütende Pegidisten sowie für AfDler – das Rudel ist eine Warnung an unsere Gesellschaft.“ (Künstler Rainer Opolka)

Mit seiner Kunst-Aktion will Rainer Opolka deutlich machen, dass wir in unserem Land Bedingungen schaffen müssen, unter denen niemand mehr hassen muss. Das Übel an der Wurzel fassen, heißt: „Nicht nur Verbitterung, Hass und Gewalt bekämpfen, sondern die Krise als Aufforderung begreifen, an einer Gesellschaft zu bauen, die der sozialen und politischen Spaltung entgegenwirkt. Aus alledem resultiert dann das Wachstum der Menschen als Brandmauer gegen Hass und Gewalt. Nur dies, und nicht dumpfe Abgrenzung, kann das Ziel einer demokratischen Gesellschaft sein.“ Schön gesagt Herr Opolka!

„Die Wölfe sind zurück“ ist als Wanderausstellung für alle Landeshauptstädte geplant. In Berlin lässt der Künstler Rainer Opolka seine 66 Wolfsskulpturen vom Hauptbahnhof auf den Reichstag schielen. Dort hätte er die Wölfe wahrscheinlich lieber stehen gesehen ...

Die Wölfe sind zurück: Kunst gegen Hass und Gewalt.
Berlin Hauptbahnhof (Washingtonplatz)
Noch bis 16. August 2016

Die Wölfe auf Facebook
www.diewoelfesindzurueck.de

Beim Aufbau: Rainer Opolka, ein großer, sehniger Typ mit Piratenkopftuch. Er war nicht immer Künstler. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Harald machte er mit Taschenlampen ein Vermögen.
Foto: www.diewoelfesindzurueck.de 
 

66 bis zu zwei Meter große Wolfsskulpturen aus Bronze und Gusseisen  stehen auf dem Washingtonpaltz vor dem Hauptbahnhof Berlin

Umrahmt wird das Wolfsrudel von Informationstafeln. Einige davon tragen Aufschriften wie „Wölfe, bitte nicht füttern“, „Wer anderen keine Menschlichkeit gewährt, verdient sie nicht für sich selbst“ oder „Verbitterte Menschen sind wie Radioempfänger, die für fremdenfeindliche Signale auf Empfang geschaltet sind“. Auf leere Tafeln können Besucher schreiben, was wir tun müssten, um nicht mehr zu hassen.

Aggressiv anmutende Skulpturengruppe „Wolfsmenschen“ - sie tragen Namen wie „Blinder Hasser“, „NSU-Mann“, „Mitläufer“, „Blind Soldier“


Viele bleiben stehen, machen Fotos von den Wölfen aus allen Perspektiven (mich eingeschlossen)


 
Zufall oder Absicht? Unter den AFD Plakaten die passende Informationstafel ...

Text und Fotos: ©2016 Ruth-Janessa Funk

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