Die dramatische
Sinfonie „Roméo et Juliette“ von Hector Berlioz wurde am
24. November 1839 am Pariser Konservatorium uraufgeführt. 2007 beauftragte die
Opéra Bastille Paris Sasha Waltz eine Choreografie zu dieser Sinfonie zu entwerfen. Nach weiteren Stationen an
der Opéra National de Paris und der Mailänder Scala ist diese spektakuläre
Inszenierung nun auch bei uns in Berlin angekommen. Die Koproduktion der
Deutschen Oper Berlin mit der Mailänder Scala und Sasha Waltz & Guests
feierte am 18. April Premiere in Berlin.
Besuch der Vorstellung am Dienstag 28.April 2015 |
Mit „Roméo et Juliette“ wendet sich auch Sasha Waltz einer der bewegendsten Liebesgeschichten der Weltliteratur zu. Die Geschichte der unglücklich Liebenden, deren Familien verfeindet sind und deren Tod erst Einsicht und Versöhnung bringt, ist eines der bekanntesten Werke Shakespeares. Für diese dunkle Tragödie komponierte Hector Berlioz „Roméo et Juliette“ für drei Solisten, zwei große Chöre und Orchester.
Die Berliner Choreografin übersetzt Hector Berlioz’ „Dramatischer Sinfonie mit Chören“ mit ihrem Konzept der „choreografischen Oper“, in der Tanz, Gesang und Spielelemente wie das große Gelage beim Ball der Capulets eine Einheit bilden. Die Poesie Shakespeares wird zum einen durch die Körpersprache der Tänzer und Sänger, zum anderen durch die Klangsprache des Orchesters ausgedrückt.
"Wenn ich zum Beispiel von der Idee des Umarmens ausgehe, gibt es tausend Arten, diese Bewegungen zu übertragen" kommentiert Sasha Waltz Ihre Choreografie. "Ich habe die Tänzer gebeten, an etwas zu arbeiten, was ich den 'physischen Kontakt' nenne". Das ist den Tänzern bravourös gelungen!
Aber nicht nur Gesang, Tanz und Orchester waren überaus beeindruckend. Für mich persönlich war auch die Kostümarbeit besonders ausdruckstark und gab der Inszenierung ihre individuelle Ausstrahlung. Die Chorkostüme in Schwarz und Weiß aufgeteilt für die beiden verfeindeten Familien, die Tanzkostüme wunderschön in das visuelle Konzept und in die Choreografie integriert – mit diesem eleganten, französischen Touch.
Die Solistenkostüme wurden in den Werkstätten der Oper Berlin hergestellt und die Kostüme des Chores sind eine Leihgabe der Opéra National de Paris.
Alles in allem, Sasha Waltz ist mit „Roméo et Juliette“ an der Deutschen Oper zur dramatischen Sinfonie von Berlioz eine großartige Inszenierung gelungen. Bravo!
Quelle: Deutsche Oper © 2015, Bernd Uhlig |
Quelle: Deutsche Oper © 2015, Bernd Uhlig |
Quelle: Deutsche Oper © 2015, Bernd Uhlig |
Vorstellungen gibt es noch heute Abend, 29.4. und 2.5., jeweils 20 Uhr.
C-Preise: € 90,– / 72,– / 50,– / 29,– / Ticket kaufen
Tickethotline: 030/ 343 84 343
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