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Dienstag, 26. Juli 2016

Wunderschönes Kinderbuch "Milli Hasenfuß"


„Vorlesen ist die Mutter des Lesens“. Dieses Zitat ist von Goethe und hat auch heutzutage seine Gültigkeit. Vorlesen - so meinte Goethe – von frühster Kindheit an, ist von immenser Bedeutung. Bilderbücher fördern die spätere Lesekompetenz unserer Kinder. Ein Kind lernt beim Betrachten, Zuhören und Erzählen vieles, was für das spätere, das „wirkliche Lesen“ wichtig ist.

Im Gegensatz zum Fernsehen, das alle Bilder schon vorgibt, lässt das Erzählen und Vorlesen der Vorstellungskraft unserer Kindes Raum. Mithilfe ihrer Fantasie erzeugt es selbst "innere Bilder" und geht beim Zuhören auf Reisen - in andere Zeiten, Erfahrungs- und Gefühlswelten. Dabei trainiert unser Kind sein abstraktes Denken, seine Kreativität wird gefördert und es lernt, sich in andere hineinzuversetzen. Zugleich erfährt es aber auch, dass es mit seinen Gefühlen nicht allein ist und dass es andere gibt, die Ähnliches empfinden (zum Beispiel Liebe, Eifersucht und Wut).


Am Anfang ist das Bild.

Als meine Kinder noch klein waren, haben wir viele Stunden damit verbracht Bilderbücher anzuschauen oder vorzulesen. Viele Geschichte habe ich gefühlt 1000Mal vorgelesen. Daher war es für mich immer wichtig schöne Kinderbücher zu finden, die meinen Kindern und mir gefallen. Genau ein solches liebevolle Bilderbuch ist »Milli Hasenfuß« von dem österreichisch-tschechische Schriftsteller Michael Stavaric und wunderbar illustriert von Ulrike Möltgen.

Malerische Collagen, schimmernde Farbschichten und ein leuchtendes Finish: Das Kinderbuch »Milli Hasenfuß« ist ein ganz besonderes.



Auf 24 Seiten erzählen Michael Stavaric und Ulrike Möltgen die Geschichte des ängstlichen Hasenmädchens Milli und lassen dabei eine ganz eigene Welt entstehen. In kunstvollen Collagen, mit leuchtenden Farben oder ganz schlicht in Weiß und Schwarz lassen sie die Odyssee des kleinen Häschens lebendig werden, das durch den Wald, die Felder und die laute Stadt zieht.

Milli Hasenfuß ist ein kleines, ängstliches Tierchen. Panisch und zitternd sucht das kleine Häschen Unterschlupf vor den großen Gefahren, die überall lauern.


Milli zittert, schlottert, fiepst: 
„Wie fies die sind, einem solche Angst einzujagen! 
Ob ich mich in einem Blumenmeer verstecken kann?“ 

„Ach Milli“, duften süß die Blüten, »wir sind doch rot, 
kein Hort für dich, hier kann kein weißes Häschen untertauchen,
 hops lieber mal schnell weiter!“

„Was bleibt mir übrig, ich werd es in der Stadt versuchen, 
die ist laut und bunt und grell!“ 
„Ach Milli!“, blinken wild die Ampeln, „wir leuchten rot, orange und grün, 
hier darfst du nicht verweilen. All die Straßen, Autos, Menschen, 
es wäre bald dein Ende, hops lieber mal schnell weiter!“


Milli versteckt sich im Wald, auf den Feldern und sogar in der großen, lauten Stadt. Ängstlich möchte Milli am liebsten unsichtbar sein, doch mit ihrem weißen Fell fällt sie überall auf. Sie scheint schon aufgegeben zu haben. Doch dann geschieht etwas Wunderbares und Milli muss sich nicht mehr verstecken. Der Winter kommt und erste Flocken fallen …


Ulrike Möltgens farbintensive Collagen werden durch Michael Stavaricˇs poetische Worte zu einer lehrreichen und bezaubernden Geschichte zusammengefügt.

Milli Hasenfuß von Ulrike Möltgen und Michael Stavaric:
24 Seiten, gebundene Ausgabe, Format: 23,5 x 29,5 cm,
Kunstanstifter Verlag, Euro 19,80.

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