Ruhe & Erholung - danach war mir heute Morgen. Nach der rummeligen Eröffnung der Berliner Art Week in der Akademie der Künste gestern Abend. Mit dem Rad geht’s nach Zehlendorf ins Haus am Waldsee. Michael Sailstorfer zeigt hier seine B-Seite. Werke, die direkt an Sammler verkauft wurden, noch in den Galerien schlummern und nur selten gezeigt werden. Der Bayer, der in Berlin lebt, ist bekannt für seine heiter melancholischen Arbeiten. Perserteppiche werden zur Skulptur, das Bushaltestellenhäuschen ist die perfekte Einraum-Wohnung und das Maleratelier funktioniert als Kegelbahn. Alle Neune auch die Titel der Werke (es lohnt sich die Schilder zu suchen): Die Kegelbahn nennt sich „Mit dem Kopf durch die Wand“, ein Kleiderständer heißt simpel „Antenne“ und auch der auf einer Holzleiste stehende Duftzerstäuber lässt lächeln: „Andy Warhol trägt Parfum“. In der Ausstellung sind Arbeiten der letzten zwölf Jahre zu sehen, Dinge die uns täglich umgeben, denen Sailstorfer wunderbare neue Identitäten verpasst.
Michael Sailstorfer "Mit dem Kopf durch die Wand", 2002 Abbruchmaterial, Kegel, Kegelkugeln |
Antenne (Kleiderständer), 2011 Aluminium, Größe variabel |
In See oder Meer versenkte Buchstaben |
Wer Lust hat kann auch Yoga in der Kunst machen: Mittwochs für Einsteiger und Samstags für Einsteiger mit Vorkenntnissen, jeweils 9 bis 10.30 Uhr
(15 Minuten vorher da sein, Matte und Decke mitbringen)
Im Rahmen der Art Week gibt es am Samstag, 20.9., um 10 Uhr eine Tour mit dem Kurator und dem Künstler.
Haus am Waldsee
Argentinische Allee 30
14163 Berlin (U Krumme Lanke)
www.hausamwaldsee.com
Di bis So: 11 bis 18 Uhr
Noch bis 9. November
Beitrag von Juliane Rohr, Journalistin, Berlin.
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