Die Baugrube neben der letzten noch ganz erhaltenen Schinkel-Kirche in Berlin-Mitte steht derzeit unter besonderer Beobachtung. Der Bau von Luxuswohnungen auf der einen Seite gefährdete bereits mit Rissen das Baudenkmal und verursachte bleibende Schäden an dem neugotischen Gebäude. Deshalb ist es seit 2012 geschlossen. Nun drohen neue Risse in der 1824 von Karl Friedrich Schinkel erbauten Kirche durch die Baumaßnahmen für ein weiteres Luxus-Wohnquartier.
Die "Trash People" Armee in der Baugrube neben der letzten noch ganz erhaltenen Schinkel-Kirche in Berlin-Mitte |
Die Baufirma hat gelbe Hydraulikstangen angebracht,
um die Kirche stützen und vor weiteren Rissen zu schützen.
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Die Berliner Station seine „Trash People“ ist für den Künstler ein Höhepunkt der Reise: „Hier habe ich als Trümmerkind nach dem Zweiten Weltkrieg gespielt und die Friedrichswerdersche Kirche war eines der wenigen heil gebliebenen Gebäude.“ Somit ist die Ausstellung in der Baugrube auch als eine Hommage an die Architektur des großen Berliner Baumeisters Karl Friedrich Schinkel gedacht.
Mit der Berliner Aktion will HA Schult „die wunderschöne Kirche wieder ins Gedächtnis zu holen“. Erst durch die Baumaßnahmen sei die Kirche aus der Vergessenheit geholt worden, so Schult. „Die Gemeinde existiert nicht mehr, und Ausstellungen fanden hier ja auch schon lange nicht mehr statt. Na dann hoffen wir, dass sich dies bald wieder ändert. Die „Trash People“ habe es bei mir auf jeden Fall auch Interesse für Schinkel’s vergessene Kirche wieder geweckt. Aktion also gelungen!
www.haschulte.de
Die Installation „Trash People“ des Kölner Aktionskünstlers HA Schult.
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Armee aus Abfall: Die Müllmenschen des Kölner Künstlers HA Schult, rund 1,80 Meter, zusammengebaut aus Blechdosen und anderem Zivilisationsmüll |
Die Trash-People-Armee stand schon auf dem roten Platz, vor den Pyramiden
und an der Chinesischen Mauer.
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Text und Fotos: ©2016 Ruth-Janessa Funk
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